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Über die Goldlegierungen

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Warum wird Gold "legiert"?

Feingold wird aufgrund seiner sehr geringen Härte äußerst selten verarbeitet.
Um seine Trageeigenschaften zu verbessern wird es legiert, d. h. mit anderen Metallen wie Silber, Kupfer, Palladium, Titan oder Gallium in unterschiedlichen Mengenanteilen gemischt.

Die Zahlen 990, 900, 750, 585, 333 beziehen sich dabei auf den Anteil des enthaltenen Feingoldes in der Legierung.

Warum ist 750 Gold besser?

Hauptvorteile des 750er Goldes (die alte Bezeichnung ist 18 Karat) ist seine schöne Farbe und sein edler Charakter (läuft bei normalem Gebrauch/im Alltag niemals an).

Wir Goldschmiede bezeichnen Legierungen mit mehr als 750er als resistent.
Einige Goldschmiede bezeichnen Legierungen mit weniger als 750er nicht mehr als Gold.... und Sie haben Recht damit!

Warum das so ist, können Sie der folgenden Tabelle entnehmen

Karat Gewichtspromille Gold in der Gesamtmischung im Handel als Gewichtsanteil von Gold in % Tatsächlicher Atom-Goldanteil in %
24 kt 999,5 Feingold Gold 999,5 99,95 99,95
22 kt 916,667 abgerundet 916 Gold 916 91,6 83
20 kt 833,333 gerundet 833 Gold 833 83,3 68
18 kt 750 Gold 750 75 52
14 kt 583,333 gerundet 585 Gold 585 58,333~ 38
10 kt 417 Gold 417 417 23
9 kt 375 Gold 375 37,5 20
8 kt 333,333 abgerundet 333 Gold 333 33,333~ 18

Ab einem Gewichtsanteil von 75% sind also tatsächlich "nur" noch 52% Goldatome vorhanden. Die Dichte von Gold ist mit 19,3 g/cm² ca. doppelt so hoch wie die der Zusatzmetalle.

Dass diese 50% (oder mehr) ein eindeutiger Vorteil sind, lässt sich ganz einfach mit den Eigenschaften von reinem Gold erklären:

Gold ist, wie Platin und seine Nebenmetalle, ein Hochedelmetall und kann somit unedle Metalle durch seine bloße Anwesenheit vor dem Oxidieren/Sulfidieren schützen, jedoch jeweils nur ein unedles Atom pro Goldatom. Ist weniger Gold vorhanden als Zusatzmetall (z.B. 585er Gold mit 38% Mengenanteil) "fliegen" einige unedle Atome zwischen den Goldatomen ungeschützt herum und können oxidieren, sulfidieren, korrodieren (Spannungen im Gold erzeugen) und somit im schlimmsten Fall auch nach Jahren des normalen Tragens zu Allergien oder Bruchbildung führen!

Das Vorurteil 585er Gold sei doch viel Härter als 750er Gold ist in der heutigen Zeit mit neuen Fertigungsverfahren und Legierungen schlicht nicht mehr gültig. Selbst die alte 750er Legierung ist nur geringfügig weicher.

Leider verbreiten einige Juweliere, so genannte "Schmuckfachverkäufer", dieses "Argument" weiterhin. Der Grund ist so unschön wie simpel: 585er Gold hat eine höhere Gewinnspanne.... Einer von vielen Gründen, warum Goldschmiede es gar nicht mögen, als Juwelier bezeichnet zu werden. ;-)

 

Weißgold

Weißes Gold gibt es nicht. Gold ist von Natur aus gelb und wurde erst ab 1921 mit Legierungszusätzen (Nickel) so weiß wie möglich gefärbt, um eine günstige Alternative zum Platin anbieten zu können. Zu Beginn wurde diese Entfärbung mit hohen Nickelanteilen erreicht.

Da man Gold inzwischen nicht mehr in beliebiger Menge mit diesem Metall legieren darf (ca. 30% der Bevölkerung reagieren allergisch auch Nickel), wird unser Weißgold ausschließlich mit Palladium weiß gefärbt, einem Metall aus der Platingruppe. Palladium ist zwar weitaus teurer, ruft dafür aber auch nur in absoluten Ausnahmefällen Hautreaktionen hervor.
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